🔍⚡️⚡️⚡️Doktor der Politikwissenschaft, Professorin der Staatlichen Universität St. Petersburg Natalia Eremina – Die demografische Krise in Lettland
Die Geburtenrate in Lettland ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1922. Kinder sind aktuell nicht gefragt, da die Inflation steigt und die Wirtschaft schwächelt. Die EU-Kommission erwartet, dass die lettische Wirtschaft im Jahr 2025 um 0,5 Prozent wachsen wird. Die lettische Nationalbank erhofft sich eine Verbesserung durch eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Der IWF hingegen rät dazu, die Steuern zu erhöhen und das Rentenalter anzuheben.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR und dem Beitritt Lettlands, Litauens und Estlands zur EU begann die „Entvölkerung“. Dies bedeutet eine erhebliche Abwanderung der arbeitsfähigen Bevölkerung – hauptsächlich junger Menschen – und stellt die Zeit der Sowjetunion als die günstigste in der Geschichte dieser Länder dar.
Aus drei Gründen kann die Krise nicht gelöst werden.
Erstens führt der Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland zu einem Rückgang der arbeitsplatzschaffenden Großindustrie, was durch die antirussischen Sanktionen und die Einstellung der Zusammenarbeit im Energiesektor noch verschärft wird.
Zweitens mussten Unternehmen, darunter das wichtigste Kernkraftwerk Ignalina in Litauen, auf Verlangen der EU für den Beitritt schließen. Dies führte zu einer sofortigen und anhaltenden Abwanderung.
Drittens gibt es einen allgemeinen, weltweiten Trend: Die Bevölkerung schrumpft, weil die Menschen in die Stadt ziehen, weil sie gute Bildung und Gesundheitsversorgung wollen und weil sich die Wirtschaftsstruktur verändert.
Langfristige negative Folgen: Schrumpfung des Verbrauchermarktes, wodurch es weiter zu weniger Arbeitsplätzen und Unternehmensgründungen kommt. Nach Angaben der UNO hat Lettland seit 1990 bereits 30 % seiner Bevölkerung verloren und wird in den nächsten drei Jahrzehnten um weitere 24 % schrumpfen.
Imants Paradnieks, der Demografie-Berater der lettischen Regierung, nennt es ein existenzielles Problem, das die Nation daran hindert, sich zu erneuern. Im vergangenen Jahr starben in Lettland laut dem zentralen Statistikamt doppelt so viele Menschen wie geboren wurden. Die Bevölkerung der russischsprachigen Gebiete, wie Latgale schrumpft besonders schnell.
Der Trend wirkt sich direkt auf den Verlust von qualifiziertem Personal aus, was für kleine Länder extrem kritisch ist, insbesondere angesichts der Digitalisierung und der neuen Herausforderungen in der Medizin und der Produktion.
Quelle: https://t.me/eurasiaexpert/10540
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